eSport

Riot-Richtungswechsel: LoL-MMO als "Evolution des Genres"

Projekt wird neu gestartet

Richtungswechsel bei Riot: LoL-MMO soll zur "Evolution des Genres" führen

Das MMO von Riot Games wird in der LoL-Welt Runeterra spielen.

Das MMO von Riot Games wird in der LoL-Welt Runeterra spielen. Riot Games

Dass das noch namenlose Massive Multiplayer Online Game (MMO) im League-of-Legends-Universum nicht in Vergessenheit geraten ist oder eingestampft wurde, kann schon als positive Nachricht aufgefasst werden. Riot-Games-Mitgründer und Chief Product Officer Marc Merrill beruhigt die Anhängerschaft dahingehend auf X: "Bevor irgendjemand in Panik verfällt: Ja, wir arbeiten noch an dem Spiel." Allerdings nicht mehr so, wie noch in den ersten Jahren nach der großen Ankündigung im Dezember 2020.

"Nach vielen Überlegungen haben wir vor einiger Zeit beschlossen, die Richtung des Projekts neu zu definieren", schreibt Merrill. "Diese Entscheidung war nicht einfach, aber sie war notwendig. Die ursprüngliche Vision unterschied sich einfach nicht genug von dem, was ihr heute schon spielen könnt." Sprich: Der erste Ansatz war nicht innovativ genug. "Wir glauben nicht, dass ihr ein MMO wollt, das ihr schon einmal gespielt habt - nur mit einem Runeterra-Anstrich", so Merrill weiter.

"Mehrere Jahre": Erneute Funkstille angekündigt

Stattdessen wolle Riot Games "etwas erzeugen, dass sich nach einer echten Evolution des Genres anfühlt". Damit geht auch ein Personalwechsel in der Projektleitung einher: Fabrice Condominas wird neuer Executive Producer des MMO. Bis März 2023 war Greg Street der Chef des Spiels gewesen, er verließ das Unternehmen damals aber. Condominas bringt nicht nur Führungserfahrung bei Riot Games selbst mit, er hatte auch bei Electronic Arts (EA) und BioWare schon leitende Funktionen inne.

Merrill kündigt im Zuge des "Neustarts unseres Entwicklungspfads" an, erneut eine längere Funkstille zu etablieren - "mehrere Jahre" sogar. Diese Ruhe soll "dazu beitragen, dass sich das Team auf die große Menge an Arbeit konzentrieren kann, die vor ihm liegt". Merrill bittet währenddessen um das Vertrauen der Fans und erinnert daran: "Keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten." Ob das lange Schweigen vor dem jüngsten Update ein gutes Beispiel dafür ist, muss wohl jeder für sich entscheiden.

Die Entscheidung zum Neustart des MMO-Projekts muss auch im Lichte der jüngsten Massenentlassung bei Riot Games betrachtet werden. Der Publisher hatte im Januar verkündet, dass 530 Stellen gestrichen werden. Als Grund gab Riot an, zu schnell gewachsen zu sein. Ferner hätten sich nicht alle Spiele "so gut entwickelt" und seien teils durch andere Titel mitfinanziert worden.

Durchaus bemerkenswert also, dass die Ressourcen für den langfristigen MMO-Kurswechsel noch vorhanden sind - wobei dieser sicherlich bereits in den Personalkalkulationen berücksichtigt worden war.

nas

Die 10 erfolgreichsten eSport-Organisationen 2023 - Nach Zuschauerzeit